johannes angele
Wie seine Vorgänger besticht Johannes Angele trotz einer langjährigen und intensiven Bemühung für die internationale Schmiedeszene durch Bescheidenheit, Ruhe und intensive Forschungsarbeit. Wie Alfred Habermann selbst, ist auch der dritte Preisträger eine Persönlichkeit, die es nicht nötig hat, sich in den Vordergrund zu spielen. „In der Ruhe liegt die Kraft" - könnte man ihm ins Poesiealbum schreiben.
Ohne Johannes Angele sähe es in mancher Werkstatt spartanischer aus. Sein Rat und seine Fachkenntnis sind in Schmiedekreisen hochgeschätzt. Bei den Produkten, die er seit vielen Jahren anbietet, geht es zu aller erst um Qualität. Angele stand in zweiter Generation der Firma Angele vor. Hans Angele Senior legte 1948 mit der erfolgreichen Meisterprüfung als Mechaniker den Grundstein. Seit 1965 werden Schmiedefeuer im Hause Angele gebaut. Kontinuierlich wurde das Lieferprogramm ausgebaut.
Immer mit der Hand am Puls der Schmiedebetriebe wurden eigene Entwicklungen, wie zum Beispiel Ruß-Abscheider entwickelt. Dafür gab es 1993 sogar den Bayrischen Staatspreis auf der Handwerksmesse. Johannes Angele stieg in den Betrieb ein, ohne großen Paukenschlag.
Vorbildliche Partnerschaft mit seinem Vater machte die zwei zu einem unschlagbaren Gespann.
„Jeder ist seines Glückes Schmied"
zitierte Johannes Angele ein altes deutsches Sprichwort und in seiner Firmenphilosophie beschrieb er: Das Handwerk und insbesondere auch die Schmiedezunft lebt diese Werte.
Mit eigenen Händen Erschaffenes gibt Zufriedenheit, aus dem Handwerk ertönt kaum der Ruf nach Hilfe des Staates. Im Handwerk sind die Arbeitsplätze sicherer als in börsennotierten Betrieben, die auf kurzfristige Gewinnmaximierung orientiert sind. Ethik und Nachhaltigkeit muss in der Wirtschaft wieder mehr Gewicht bekommen.
Schmiede gehören nicht zu den Jammerern in unserer Gesellschaft, sondern zu denen, die selber anpacken, aktiv sind, kreativ sind, die etwas „schaffen" und es macht Freude, mit diesen Menschen zusammen zu arbeiten, diese zufriedenen Gesichter zu sehen, beispielsweise bei den vielen Schmiedetreffen in ganz Europa". Diese Treue zum Schmiedehandwerk machte ihn sympathisch. Die Leistung für uns alle macht ihn zum würdigen Preisträger.
Es gibt aber auch einen anderen, einen vielseitigen Johannes Angele. Als Gründungsmitglied der Unternehmervereinigung „Unternehmensgrün" setzt er sich für ökologische Belange ein.
Die Firma Angele arbeitet nachhaltig und umweltfreundlich.
Als grüner Kreisrat hat Johannes Angele auch politisch „Farbe" bekannt. Allerdings ist er mehr „Macher" als Politiker. Deshalb unterstützte er ein Entwicklungshilfe-Projekt in Burkina Faso. Er engagierte sich im ,,Förderverein Piela-Bilanga e.V.". Im Verlag von Johannes Angele sind regional interessante Bücher erschienen. Dieses vielseitige Engagement rundet seine Persönlichkeit ab.